Manche Trauergedichte, z. B. an meinen geliebten Mann sind nur für mich sichtbar.

Sie gehen tatsächlich nur mich und meinem Mann etwas an.

Auch von Vera habe ich manche nur für mich lesbar gemacht.

Ich habe auch dabei an den Respekt davor gedacht.

Wenn ich mit ihnen spreche, gleicht es einer Seelen-Andacht,

die mir hilft, damit fertig zu werden.

Hilfe erhalte ich viel zu selten hier auf Erden.

Wenn ich selbst einmal nicht mehr bin,

braucht man keine Kerze anzünden für mich.

Diese haben dann nämlich für mich nur noch wenig Sinn.

Zeit ist dann tatsächlich nur noch ein Wort, welches ich am wenigsten benötige

an diesem Ort.

Danke dafür

 

(c) J.P.E. 

 

 


Heute ist der Abendhimmel nicht so feurig.

Eher anmutend in zartem Rosa über uns.

Ich blicke nach oben, suche Trost.

Möchte überzeugt sein 

in diesem Moment bin ich nicht so allein.

Der Sommer ist bald um.

Viel habe ich nicht von ihm gehabt.

Die Zeit rast.

Irgendwann werde ich selbst da oben sitzen

und schaue herab auf die Menschen,

die zu Lebzeiten zu wenig Zeit gehabt haben,

auch nicht so recht telefonieren wollten.

Rasch eine WhatsApp schicken,

wie praktisch.

Ich werde glücklich sein 

oben auf den Wolken.

 

(c) J.P.E.