Als Kind wollte ich sie unbedingt einmal sehen.

Ich schrieb deswegen einen Brief an das Christkind.

Es möge mir doch helfen.

Mit seiner Hilfe müsste es doch eine Chance geben.

Eines Nachts

erschien sie mir im Traum.

Ihre Kleidung strahlte heller,

als der beleuchtete Weihnachtsbaum.

Wunderschön sah sie aus und

sie lächelte mich an,

sagte mit kaum hörbarer Stimme,

dass kein Menschenwesen

die Puppenfee sehen kann.

Dann fragte sie mich,

warum mir dieser Wunsch denn so vorrangig erschien?

Ich hielt meinen kleinen Teddybären hoch.

Drückte ihn

und sagte:

Es heißt doch,

dass die Puppenfee Spielsachen lebendig machen kann

in der Weihnachtsnacht.

Nur in dieser einzigen Nacht

und nur sie besitzt diese Macht.

Ein einziges Mal nur möchte ich

meinen Teddy lebendig haben.

Der kleine, schon ziemlich abgegriffene Bär

hat es mit mir oft gar schwer.

Bedanken möchte ich mich bei ihm,

dass er mir oft Trost schenkt,

mich in den Schlaf lenkt.

Mich wärmt an allen Tagen.

Da versprach mir die Puppenfee:

In der kommenden Weihnachtsnacht

werde sie das meinem Teddy persönlich sagen.

Er würde sich freuen über meine Worte.

Sie lächelte dabei und winkte mir zu

mit beiden Händen.

Lebewohl mein Kind. Ich muss gehen.

Dein Traum wird hier auch enden.

Dann verschwand sie..

Ich lag wach in meinem Bett.

Rasch kroch ich unter die Decke,

fasste nach meinem Teddy schnell,

doch ich traute meinen Augen nicht.

Ein silberfarbener Lametta-Faden

hing an seinem zotteligen Fell.

Sie war wirklich da

die Puppenfee,

dachte ich überglücklich

und schlief darüber wieder ein,

voll Zufriedenheit und erwachte erst wieder,

als das Tageslicht durch das Fenster leuchtete hell.

 

(aus meiner Raritätenkiste-Gedichte aus den Jugendjahren)

PS: Ich gehöre noch zu jenen glücklichen, die lange an das Christkind geglaubt haben.

 

(c) J.P.E.