Das Mädchen.....

mit den Schwefelhölzchen

 

Das bekannte Märchen von Hans Christian Andersen habe ich vor vielen Jahren in Reim Form umgewandelt und dieses mit Kindern mit besonderen Bedürfnissen auf einer Weihnachtsfeier aufgeführt.

Manche Textwiederholungen sind gewollt, um auch Kindern, die nicht so gut auswendig lernen können die Möglichkeit zu geben, daran teil zu nehmen.

Das kleine Theaterstück darf gerne nachgespielt werden, deswegen poste ich es auch gleich zu Beginn. Dann bleibt auch viel Zeit um es mit den Kindern einzustudieren. (Ein kleiner Hinweis auf diese Seite würde mir Freude machen)

Für die kleine Aufführung braucht es einen Erzähler (dieser kann im Hintergrund den Text direkt vom Manuskript vorlesen) einige Kinder, die auf einer Bühne umgestalteter Straße herum laufen. (Mit weißen Vlies oder ähnlichen kann man diese winterlich gestalten) Ein Kind, das den Koch nachspielt (ohne Text). Ein Kind, das die Großmutter spielt (ohne Text). Von den Kindern selbst gestaltete Plakate für die diversen Bühnen-Szenen (ein künstlicher Tannenbaum, geschmückt und beleuchtet macht die Szene gewiss spannender) und ein Mädchen für das Mädchen mit den Schwefelhölzchen. Der Text des Mädchens wiederholt sich oft und kann daher auch von jüngeren Kindern nachgespielt werden. Die Beleuchtung haben wir während der ganzen Aufführung nur mit Kerzenlicht (Teelicht-Laternen etc.) ersetzt.

 

Erzähler:

Der Abend vor Weihnachten war bitter kalt.

Von der Ferne schon ein weihnachtliches Echo hallt.

Das Mädchen lief barfuß durch die Straßen.

Es sollte Schwefelhölzer verkaufen

an die Menschenmassen.

Doch diese beachteten es kaum,

gab es doch so viel in den Geschäften zu schauen,

um vielleicht noch ein letztes Geschenk zu kaufen.

Niemand sah das kleine Mädchen durch die Straßen laufen.

Traurig rief es:

 

Mädchen

Leute! Bitte kauft. Es kostet nur ein paar Groschen!

 

Erzähler 

Längst schon war alle Hoffnung erloschen.

Müde war es und es fror schon sehr.

Nachhause zu gehen wagte es nicht mehr.

So suchte sie sich ein Plätzchen

um ein wenig auszuruhn´.

(Warten bis das Mädchen sitzt)

Nicht einen Groschen hatte sie in der Tasche nun.

Die Füße konnte sie vor Kälte kaum noch spüren.

 

Mädchen

Ach! Würde ich nur nicht so frieren.

Ich werde mich wärmen an deinem Licht.

(Warten, bis das Mädchen ein Streichholz gezündet hat)

 

Erzähler

Oh! Was sie da erblickte, fasste sie nicht.

Ein Kamin stand plötzlich direkt vor ihr.

Herrlich groß und wunderschön.

Das Feuer prasselte lichterloh und wärmte ihre kalten Zehn´.

Doch kaum war das Streichholz abgebrannt, war der Zauber vorbei.

 

Mädchen

Ach! War das schön. Ich habe ja noch welche dabei.

 

Erzähler: (wartet bis das nächste Streichholz angezündet ist)

Wieder zündete sie ein Streichholz an.

Da erblickte sie plötzlich einen Mann.

Er trug eine Kochmütze auf seinem Kopf.

In seinen Händen hielt er einen dampfenden Suppentopf.

Der duftete so herrlich und fein.

Doch kaum war das Streichholz abgebrannt,

war der Zauber vorbei.

Es war wieder allein.

 

Mädchen:

Ach! War das schön. Ich habe ja noch welche dabei.

 

Erzähler:

Wieder entzündete sie ein Licht.

(Warten bis das Streichholz angezündet ist)

Doch was sie jetzt erblickte,

das fasste sie schon gar nicht.

Da stand ein Weihnachtsbaum vor ihr

so wunderschön.

Riesengroß und bunt geschmückt.

So einen Weihnachtsbaum hatte sie bisher noch nie gesehn´.

Doch ehe sie danach greifen konnte

war der Zauber vorbei.

 

Mädchen:

Ach! War der wunderschön. So ein Glück.

Ein letztes Streichholz habe ich noch dabei.

 

Erzähler:

(Wartet bis das letzte Streichholz brennt)

Als das letzte Streichholz brannte,

hörte das Mädchen ihre verstorbene Großmutter, die ihren Namen nannte.

 

Mädchen:

Ach liebe Großmutter

nimm mich bitte zu dir.

Hier ist es so kalt. Ich friere schrecklich hier.

Dort wo du jetzt bist,

ist es da warm?

Müssen die Menschen dort auch hungern?

Sind sie auch so arm?

 

Erzähler:

Sie lief der geliebten Großmutter entgegen.

Gemeinsam liefen sie auf Himmels Wegen.

Am Weihnachtsmorgen fand man das tote Kind.

Zusammengekauert lag es an der Straßenecke

mit einem Lächeln im Gesicht,

wenn auch erfroren im kalten Wind.

Dass es glücklich eingeschlafen war,

ahnten die, die es fanden nicht.

 

Ihr Geheimnis wird wohl nie jemals erfahren,

was sie alles in der Nacht erlebt hat,

ihr ist widerfahren.

Ehe es mit seiner geliebten Großmutter

gemeinsam in den Himmel aufgefahren.

Ende

 

Viel Spaß dabei.

Für eine Kindergartengruppe heuer etwas umgeschrieben.

J.P.E. 2011